Wie Fälschungen einfach zu erkennen sind

Jagd nach Produktpiraten

Wie Fälschungen einfach zu erkennen sind

6. August 2021 agvs-upsa.ch – Gefälschte Autoteile sind ein ernstes Risiko für die Fahrsicherheit. Hersteller wie Bosch oder Brembo engagieren sich stark im Kampf gegen Produktpiraten. Der Garagist kann sie dabei mit wachsamen Augen und gesundem Menschenverstand unterstützen.
 
Garagist kann sich absichern 
Was tun, wenn der Kunde Ersatz- oder Verschleissteile selber mitbringt? Ob der Garagist von Kunden mitgebrachte Teile verbauen will, ist seine unternehmerische Entscheidung. Im AGVS-Ehrenkodex verpflichten sich die AGVS-Garagisten, «Unterhalts- und Reparaturarbeiten fachgerecht, zuverlässig und im Hinblick auf eine optimale Betriebssicherheit und Werterhaltung der uns anvertrauten Fahrzeuge auszuführen». Als Mobilitätspartner werden die Werkstätten des Schweizer Garagistenverbands über den konkreten Einzelfall in einem Beratungsgespräch mit dem Kunden gemeinsam entscheiden. Dabei müssen neben sicherheitsrelevanten Aspekten auch rechtliche Fragen beantwortet werden. Mit einem Haftungsausschluss auf mitgebrachte Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile kann sich der Garagist dabei absichern.

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Für Laien nicht zu unterscheiden: Paolo Rezzaghi vor der Vitrine mit einem  Original-Bremssattel von Brembo und  einer Fälschung. Foto: Brembo

mig. Um echte von gefälschten Produkten zu unterscheiden, werden die Originalprodukte individuell mit einem Sicherheitscode gekennzeichnet, entweder auf dem Produkt selbst oder der Verpackung. Für den Garagisten bedeutet das, dass er die Echtheit über eine gemeinsame Website der Allianz «Manufacturers against Product Piracy» (Mapp) sowie mit einer App verifizieren kann. Auf die Mapp-Identifikationsnummer setzen zum Beispiel Bosch, Mahle, Wabco oder Continental. 

Hersteller wie Bosch oder Brembo bieten den Check zusätzlich auch auf der eigenen Webseite an. Mit der Fälschungsschutzkarte setzt der Bremsenspezialist zudem auf ein neues Element und steht exemplarisch für die stetigen Bemühungen im Kampf gegen Produktpiraterie. «Alle Leistungskomponenten für den Aufrüstungsmarkt sind mit einer speziellen Rubbelkarte versehen, die sich in einer versiegelten Box befindet», erklärt Paolo Rezzaghi, IPR Manager bei Brembo. Die Kunden müssen den silbernen Streifen auf der Karte freirubbeln, unter dem eine sechsstellige Nummer zum Vorschein kommt. 
 
Fürs geschulte Auge sind Fälschungen auch anhand der Qualität erkennbar: Ist der Winkel der Masseelektrode einer Denso-Zündkerze beispielsweise unregelmässig, handelt es sich um ein Plagiat. Die Verpackung kann ebenfalls als Anhaltspunkt dienen, sofern ersichtlich wird, dass das Logo des Herstellers nicht korrekt dargestellt wird oder sie bereits geöffnet wurde. Die Angabe der Herkunft kann auch ein sicherer Hinweis sein. «Original Denso-Zündkerzen werden nur in Japan, Indonesien, China und den USA produziert», teilt das Unternehmen mit.

Ein weiterer guter Indikator ist der Preis. «Unterschreitet das Angebot den Marktpreis um deutlich mehr als 15 Prozent, sollte das Produkt mit grosser Skepsis betrachtet werden», so Paolo Rezzaghi. Bei ausserordentlich hohen Preisnach­lässen von 50 Prozent und mehr könne es sich keinesfalls um ein Originalprodukt von Brembo handeln.
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