Energiekonzept für die Zukunft
Nachhaltig bei der Kundschaft punkten
9. Januar 2023 agvs-upsa.ch – Die Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG in Lyss BE baut derzeit nicht einfach nur aus: Sie setzt bei der Erweiterung auf ein Energiekonzept und profitiert bereits heute auch vom Imagegewinn.
Die grosse Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Autobahn-Garage produziert Strom, der im neuen thermischen Speicher als Energie gespeichert wird. Fotos: Autobahn-Garage
srh. Fred Zwahlen, Mitglied der Geschäftsleitung der Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG, kann man nicht vorwerfen, dass er nicht über den Tellerrand schaut. Seit Mai 2019 muss er das von seiner Garage aus ohnehin, denn just vor deren Einfahrt ziert ein Kreisel mit einem überdimensionalen Plattenteller das Landschaftsbild. «2011 sah ich den Nissan Leaf bei seiner Premiere am Autosalon in Genf; zwei Jahre später stand der erste dann bei uns im Showroom», erinnert sich Zwahlen an die Anfänge der E-Mobilität. «Dank des bidirektionalen Ladekonzepts haben wir die Fahrzeugbatterie schon früh als potenziellen Energiespeicher entdeckt», erklärt er. Seit drei Jahren nutzt die Autobahn-Garage dieses Konzept und bietet den Service auch für Kunden an.
Im Verlauf der Jahre beschäftigte sich Fred Zwahlen intensiv damit, wie Energie intelligenter genutzt werden kann und vor allem verschiedene Energieträger und -lieferanten verknüpft werden können. «Als sich der Erweiterungsbau konkretisierte, war es ein zentrales Thema, wie wir Energieressourcen effizienter nutzen können», so Zwahlen. «Wir haben die energieintensive Lackieranlage durch eine neue ersetzt. Dank dem Warmwasseraustausch arbeiten wir in diesem Bereich in Zukunft wesentlich energieärmer – gerade bei den Lackieranlagen», sagt er. Teil des Energiekonzepts ist ein 15 Meter hoher, thermischer Energiebehälter: 45000 Liter Wasser mit einer Temperatur von 95 Grad Celsius kann dieser speichern. Dazu werden auf dem Dach des Betriebs rund 940 Solarpanels versetzt. «Wir haben mit der Fotovoltaik eine Überproduktion, und diese Energie wollen wir im Betrieb halten», erklärt er. Als Speicher werden auch die Lagerfahrzeuge genutzt. Ausserdem steht seit Kurzem ein Container mit gebrauchten Batterien aus Elektroautos auf dem Gelände. Diese werden ebenfalls mit Solarstrom geladen und können für das Peak-Shaving (Stromspitzen) genutzt werden. Dadurch wird Stabilität im Stromnetz gewährleistet und auch die Stromkosten gesenkt.
Ein so komplexes Energiekonzept entwarfen Fred Zwahlen und Nando Wieser bei allem Fachverstand nicht alleine. «Wir arbeiteten eng mit einem Spezialisten für Energie und Energietechnik aus Gümligen zusammen und haben die Lösungen, um Wasser und Strom zu speichern, gemeinsam erarbeitet», erklärt er. Ende des letzten Jahres wurde der beeindruckend grosse Energiespeicher eingesetzt, und seit Ende Dezember ist er in Lyss BE in Betrieb. Zum Konzept, verschiedene Komponenten miteinander zu verbinden, gehört beispielsweise auch die Nutzung der Abwärme der Luftkompressoren für Warmwasser. «Als Unternehmen ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen», hält Zwahlen fest. Die Autobahn-Garage wolle im Mobilitätsbereich einen ökologischen Fussabdruck hinterlassen.
Dazu passt, dass die Autobahn-Garage den energieeffizienten Erweiterungsbau zurzeit selbst stemmt. Staatliche Förderung ist für die Initiative nicht viel zu erwarten. «Wir erhalten zwar die normalen Fördergelder für die Ladeinfrastruktur und die Fotovoltaik», sagt Zwahlen, doch weitere Anfragen beim Bundesamt für Energie und beim Kanton Bern seien bisher nicht beachtet worden. Für Zwahlen rechnet sich dieser Umbau gleichwohl. «Natürlich muss es am Ende wirtschaftlich sein, aber das ist immer schwierig abzuschätzen», erklärt er. Als die Planungsphase gestartet wurde, waren Corona oder die Energiemangellage noch keine Themen. «Wir sagten uns: Wir wollen weg vom Öl und Gas.» Die aktuelle Situation gibt der Autobahn-Garage recht. Zwahlen rechnet, dass die Anlage in rund zehn Jahren gewinnbringend sein wird.
Hinzu kommt ein Wert, der sich nicht absolut in Franken und Rappen messen lässt: der Imagegewinn. «Wir erhielten schon viele positive Reaktionen, obwohl wir es noch nicht gross gegen aussen kommuniziert haben», berichtet Zwahlen. Der Bau inklusive Energiekonzept wird ausführlich auf der Website vorgestellt und begleitet. In Zukunft ist auch ein Live-Monitoring vorgesehen, das aufzeigt, welche Energieflüsse aktuell vorhanden sind. Und Publizität war der Nachhaltigkeitsoffensive der Autobahn-Garage schon beschieden: Die versendete Medienmitteilung resultierte in einen ausführlichen Bericht inklusive Bild im «Bieler Tagblatt», der bedeutendsten und grössten Zeitung der Region. Bis zur Eröffnung des Neubaus am 21. April 2023 sind noch einige Arbeiten zu tun. Im Zug der Erweiterung entstehen zwei neue Waschanlagen, zusätzliche Stockwerke für Neuwagen und eine Werkstatt für Camper. Dazu wird das Ersatzteillager erneuert und mit Kardex Liftshuttle ausgestattet. Ab März 2023 wird überdies ein regionaler Anbieter für Fahrräder und E-Bikes in die Räumlichkeiten der Autobahn-Garage integriert. «Wir werden ein Mobilitätscenter», sagt Fred Zwahlen. «Wir kümmern uns um die Autos von heute und die Mobilität von morgen.» Während also im Plattenspieler-Kreisel an vergangene Zeiten erinnert wird, hat ein paar Meter daneben die Zukunft längst begonnen.
Die grosse Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Autobahn-Garage produziert Strom, der im neuen thermischen Speicher als Energie gespeichert wird. Fotos: Autobahn-Garage
srh. Fred Zwahlen, Mitglied der Geschäftsleitung der Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG, kann man nicht vorwerfen, dass er nicht über den Tellerrand schaut. Seit Mai 2019 muss er das von seiner Garage aus ohnehin, denn just vor deren Einfahrt ziert ein Kreisel mit einem überdimensionalen Plattenteller das Landschaftsbild. «2011 sah ich den Nissan Leaf bei seiner Premiere am Autosalon in Genf; zwei Jahre später stand der erste dann bei uns im Showroom», erinnert sich Zwahlen an die Anfänge der E-Mobilität. «Dank des bidirektionalen Ladekonzepts haben wir die Fahrzeugbatterie schon früh als potenziellen Energiespeicher entdeckt», erklärt er. Seit drei Jahren nutzt die Autobahn-Garage dieses Konzept und bietet den Service auch für Kunden an.
Im Verlauf der Jahre beschäftigte sich Fred Zwahlen intensiv damit, wie Energie intelligenter genutzt werden kann und vor allem verschiedene Energieträger und -lieferanten verknüpft werden können. «Als sich der Erweiterungsbau konkretisierte, war es ein zentrales Thema, wie wir Energieressourcen effizienter nutzen können», so Zwahlen. «Wir haben die energieintensive Lackieranlage durch eine neue ersetzt. Dank dem Warmwasseraustausch arbeiten wir in diesem Bereich in Zukunft wesentlich energieärmer – gerade bei den Lackieranlagen», sagt er. Teil des Energiekonzepts ist ein 15 Meter hoher, thermischer Energiebehälter: 45000 Liter Wasser mit einer Temperatur von 95 Grad Celsius kann dieser speichern. Dazu werden auf dem Dach des Betriebs rund 940 Solarpanels versetzt. «Wir haben mit der Fotovoltaik eine Überproduktion, und diese Energie wollen wir im Betrieb halten», erklärt er. Als Speicher werden auch die Lagerfahrzeuge genutzt. Ausserdem steht seit Kurzem ein Container mit gebrauchten Batterien aus Elektroautos auf dem Gelände. Diese werden ebenfalls mit Solarstrom geladen und können für das Peak-Shaving (Stromspitzen) genutzt werden. Dadurch wird Stabilität im Stromnetz gewährleistet und auch die Stromkosten gesenkt.
Ein so komplexes Energiekonzept entwarfen Fred Zwahlen und Nando Wieser bei allem Fachverstand nicht alleine. «Wir arbeiteten eng mit einem Spezialisten für Energie und Energietechnik aus Gümligen zusammen und haben die Lösungen, um Wasser und Strom zu speichern, gemeinsam erarbeitet», erklärt er. Ende des letzten Jahres wurde der beeindruckend grosse Energiespeicher eingesetzt, und seit Ende Dezember ist er in Lyss BE in Betrieb. Zum Konzept, verschiedene Komponenten miteinander zu verbinden, gehört beispielsweise auch die Nutzung der Abwärme der Luftkompressoren für Warmwasser. «Als Unternehmen ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen», hält Zwahlen fest. Die Autobahn-Garage wolle im Mobilitätsbereich einen ökologischen Fussabdruck hinterlassen.
Dazu passt, dass die Autobahn-Garage den energieeffizienten Erweiterungsbau zurzeit selbst stemmt. Staatliche Förderung ist für die Initiative nicht viel zu erwarten. «Wir erhalten zwar die normalen Fördergelder für die Ladeinfrastruktur und die Fotovoltaik», sagt Zwahlen, doch weitere Anfragen beim Bundesamt für Energie und beim Kanton Bern seien bisher nicht beachtet worden. Für Zwahlen rechnet sich dieser Umbau gleichwohl. «Natürlich muss es am Ende wirtschaftlich sein, aber das ist immer schwierig abzuschätzen», erklärt er. Als die Planungsphase gestartet wurde, waren Corona oder die Energiemangellage noch keine Themen. «Wir sagten uns: Wir wollen weg vom Öl und Gas.» Die aktuelle Situation gibt der Autobahn-Garage recht. Zwahlen rechnet, dass die Anlage in rund zehn Jahren gewinnbringend sein wird.
Hinzu kommt ein Wert, der sich nicht absolut in Franken und Rappen messen lässt: der Imagegewinn. «Wir erhielten schon viele positive Reaktionen, obwohl wir es noch nicht gross gegen aussen kommuniziert haben», berichtet Zwahlen. Der Bau inklusive Energiekonzept wird ausführlich auf der Website vorgestellt und begleitet. In Zukunft ist auch ein Live-Monitoring vorgesehen, das aufzeigt, welche Energieflüsse aktuell vorhanden sind. Und Publizität war der Nachhaltigkeitsoffensive der Autobahn-Garage schon beschieden: Die versendete Medienmitteilung resultierte in einen ausführlichen Bericht inklusive Bild im «Bieler Tagblatt», der bedeutendsten und grössten Zeitung der Region. Bis zur Eröffnung des Neubaus am 21. April 2023 sind noch einige Arbeiten zu tun. Im Zug der Erweiterung entstehen zwei neue Waschanlagen, zusätzliche Stockwerke für Neuwagen und eine Werkstatt für Camper. Dazu wird das Ersatzteillager erneuert und mit Kardex Liftshuttle ausgestattet. Ab März 2023 wird überdies ein regionaler Anbieter für Fahrräder und E-Bikes in die Räumlichkeiten der Autobahn-Garage integriert. «Wir werden ein Mobilitätscenter», sagt Fred Zwahlen. «Wir kümmern uns um die Autos von heute und die Mobilität von morgen.» Während also im Plattenspieler-Kreisel an vergangene Zeiten erinnert wird, hat ein paar Meter daneben die Zukunft längst begonnen.
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