AGVS am Tag der Schweizer Garagen
Es geht um die Zukunft
20. Dezember 2023 agvs-upsa.ch – «Der Tag der Schweizer Garagen» 2024 zeigt den AGVS-Mitgliedern, wie der Verband sie in die Zukunft begleitet – zum einen mit innovativen Dienstleistungen und zum anderen mit Inputs, wie Nachwuchskräfte gewonnen und gehalten werden können. Sascha Rhyner
Olivier Maeder vertritt die AGVS-Geschäftsleitung im Bereich Bildung. Foto AGVS-Medien.
Das Thema Fachkräftemangel ist in der Schweiz omnipräsent. Gibt man den Begriff in der Schweizer Mediendatenbank (SMD) ein, listet diese für die letzten zwölf Monate beinahe 23’000 Treffer auf. Das sind im Schnitt 62 Artikel pro Tag in den Deutschschweizer Medien, die «Fachkräftemangel» enthalten. Kein Wunder also, taucht das Thema auch im Sorgenbarometer der Garagisten weit oben auf, wie Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, erklärt. Entsprechend stellt sich die Frage: Wie können Talente für Autoberufe begeistert und wie die guten Fachkräfte im Gewerbe gehalten werden? «Unsere jährliche Lehrabgängerumfrage zeigt wiederholt die Bedeutung der Schnupperlehre als wichtigstes Kriterium für die Berufswahl», sagt Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung. «Damit die Praktikumstage abwechslungs- und lehrreich sind, empfehlen wir, das AGVS-Schnuppertagebuch zu verwenden.» Die Umfrage ergab auch, dass das Betriebsklima und das Team entscheidende Kriterien für die Wahl des Lehrbetriebes sind.
Im Rahmen des «Tag der Schweizer Garagen» 2024 unter dem Motto «Innovation trifft Garage» sind mit Maeder erfolgreiche Nahwuchs-Fachkräfte der Autoberufe auf der Bühne des Kursaals. «Wir wollen so aufzeigen, dass wir älteren interessiert daran sind, auf die jugendlichen Arbeitskräfte zu hören. Und wir möchten wissen, auf was es den Jungen in der Arbeitswelt ankommt, damit wir uns mit unserem Verhalten auch darauf einstellen können», blickt Maeder auf den 16. Januar 2024 voraus. Nur wer die Bedürfnisse der Jungen versteht und auf diese eingeht, wird bei der Rekrutierung von Talenten erfolgreich sein – und diese auch halten können. «Die Teilnehmenden sollen sich überdies überzeugen, dass diese Generation kein bisschen schlechter ist als frühere, auch wenn sie vielleicht etwas anders tickt», so ein Wunsch von Maeder.
Um Jugendliche überhaupt auf die Autoberufe aufmerksam zu machen, ist der AGVS aktiv: «Im digitalen Nachwuchsmarketing sind es aktuell Kampagnen über unsere Social-Media-Autoberufe-Kanäle, insbesondere auf TikTok und Instagram», erklärt Olivier Maeder. «Die Autoberufe-Website optimieren wir laufend, damit sie besser von den Suchmaschinen gefunden wird, und wir machen saisonal GoogleAds-Kampagen, um auf unsere Berufe aufmerksam zu machen.» Dank dem neuen Format «Lehrstellenberufe live!» sind die Autoberufe regelmässig mit informativen Videos im Berufswahlunterricht. Und nun eben auch auf der grossen Bühne: Fabio Bossart, Noah Frey, Florent Lacilla und Sophie Schumacher, alles erfolgreiche Automobil-Mechatroniker resp. Nutzfahrzeug-Mechatronikerin, sowie Simone Ruckstuhl, Unternehmensnachfolgerin in den Ruckstuhl Garagen, geben einen direkten Einblick, wie sie denken und was ihnen im Arbeitsalltag wichtig ist.
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, blickt in die Zukunft des Autogewerbes.
Klar ist: Der Wunsch nach Teilzeitstellen wird auch bei Fachkräften im Werkstattbereich grösser. Dies wiederum dürfte vor allem kleinere Betriebe vor betriebliche Herausforderungen stellen. Dazu ist und bleibt der Lohn ein zugkräftiges Argument. Damit allerdings Löhne gezahlt werden können, die mit vergleichbaren Branchen konkurrenzfähig sind, müssen die Betriebe ihre Arbeiten besser verrechnen können. «Auf das Thema Verrechnungslohn möchten wir im kommenden Jahr schwerpunktmässig sensibilisieren», sagt Markus Aegerter. Studien in Deutschland hätten gezeigt, dass dort in vielen Autohäusern diverse Leistungen gratis erbracht würden. «Das macht schnell einmal mehrere 1000 Euro pro Kunde aus», so Aegerter. «Und das wird in der Schweiz kaum anders sein.» Er sieht im Besonderen bei der Verrechnung von zeitintensiven Beratungen wie bei Elektroautos oder bei den immer komplexer werdenden Assistenzsystemen Potenzial.
Am «Tag der Schweizer Garagen» 2024 will Markus Aegerter auch in die Zukunft blicken. «Der Einbruch der Neuwagenverkäufe, insbesondere bei E-Fahrzeugen, sowie die Unsicherheit bezüglich der Einführung der Agentursysteme stehen weit oben auf dem Sorgenbarometer, und wir wollen als Verband hier mit Rat und Tat unsere Mitglieder unterstützen », so Aegerter. Dabei geht es auch um die zukünftigen Einnahmen aus Aftersales und Aftermarket. Es ist absehbar, dass die Mobilitätswende in diesem Bereich zu Ertragslücken führen kann. Wie diese kompensiert werden können und wo neue Ertragspotenziale liegen, diskutieren mit Aegerter Mathias Gabler, Managing Director Amag Retail, und Marcel Guerry, CEO von Emil Frey Schweiz. «Die Teilnehmenden sollen möglichst viele Ideen und Ansätze zu Weiterverfolgung und Umsetzung im Tagesgeschäft mitnehmen können», hofft Aegerter.
«Wir werden im kommenden Jahr unter anderem neue Kooperationen vorstellen, dank derer die AGVS-Mitglieder von attraktiven Konditionen profitieren können», gibt Aegerter einen Ausblick auf das kommende Jahr. Dies verdeutlicht, wie sehr sich der Verband in den letzten Jahren entwickelt hat. «Auf dem Papier sind wir zwar noch immer eine Non-Profit-Organisation; im Tagesgeschäft funktionieren wir aber schon seit längerem wie ein normaler, gewinnorientierter Betrieb und sind damit auch mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert wie die Garagisten», erklärt Aegerter. Dazu gehörten Digitalisierung von Prozessen oder eben der Arbeitskräftemangel. In der SMD ergibt dieser Begriff für die letzten zwölf Monate übrigens 4263 Treffer.
Weitere Infos: agvs-upsa.ch/tagung2024
Olivier Maeder vertritt die AGVS-Geschäftsleitung im Bereich Bildung. Foto AGVS-Medien.
Das Thema Fachkräftemangel ist in der Schweiz omnipräsent. Gibt man den Begriff in der Schweizer Mediendatenbank (SMD) ein, listet diese für die letzten zwölf Monate beinahe 23’000 Treffer auf. Das sind im Schnitt 62 Artikel pro Tag in den Deutschschweizer Medien, die «Fachkräftemangel» enthalten. Kein Wunder also, taucht das Thema auch im Sorgenbarometer der Garagisten weit oben auf, wie Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, erklärt. Entsprechend stellt sich die Frage: Wie können Talente für Autoberufe begeistert und wie die guten Fachkräfte im Gewerbe gehalten werden? «Unsere jährliche Lehrabgängerumfrage zeigt wiederholt die Bedeutung der Schnupperlehre als wichtigstes Kriterium für die Berufswahl», sagt Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung. «Damit die Praktikumstage abwechslungs- und lehrreich sind, empfehlen wir, das AGVS-Schnuppertagebuch zu verwenden.» Die Umfrage ergab auch, dass das Betriebsklima und das Team entscheidende Kriterien für die Wahl des Lehrbetriebes sind.
Im Rahmen des «Tag der Schweizer Garagen» 2024 unter dem Motto «Innovation trifft Garage» sind mit Maeder erfolgreiche Nahwuchs-Fachkräfte der Autoberufe auf der Bühne des Kursaals. «Wir wollen so aufzeigen, dass wir älteren interessiert daran sind, auf die jugendlichen Arbeitskräfte zu hören. Und wir möchten wissen, auf was es den Jungen in der Arbeitswelt ankommt, damit wir uns mit unserem Verhalten auch darauf einstellen können», blickt Maeder auf den 16. Januar 2024 voraus. Nur wer die Bedürfnisse der Jungen versteht und auf diese eingeht, wird bei der Rekrutierung von Talenten erfolgreich sein – und diese auch halten können. «Die Teilnehmenden sollen sich überdies überzeugen, dass diese Generation kein bisschen schlechter ist als frühere, auch wenn sie vielleicht etwas anders tickt», so ein Wunsch von Maeder.
Um Jugendliche überhaupt auf die Autoberufe aufmerksam zu machen, ist der AGVS aktiv: «Im digitalen Nachwuchsmarketing sind es aktuell Kampagnen über unsere Social-Media-Autoberufe-Kanäle, insbesondere auf TikTok und Instagram», erklärt Olivier Maeder. «Die Autoberufe-Website optimieren wir laufend, damit sie besser von den Suchmaschinen gefunden wird, und wir machen saisonal GoogleAds-Kampagen, um auf unsere Berufe aufmerksam zu machen.» Dank dem neuen Format «Lehrstellenberufe live!» sind die Autoberufe regelmässig mit informativen Videos im Berufswahlunterricht. Und nun eben auch auf der grossen Bühne: Fabio Bossart, Noah Frey, Florent Lacilla und Sophie Schumacher, alles erfolgreiche Automobil-Mechatroniker resp. Nutzfahrzeug-Mechatronikerin, sowie Simone Ruckstuhl, Unternehmensnachfolgerin in den Ruckstuhl Garagen, geben einen direkten Einblick, wie sie denken und was ihnen im Arbeitsalltag wichtig ist.
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, blickt in die Zukunft des Autogewerbes.
Klar ist: Der Wunsch nach Teilzeitstellen wird auch bei Fachkräften im Werkstattbereich grösser. Dies wiederum dürfte vor allem kleinere Betriebe vor betriebliche Herausforderungen stellen. Dazu ist und bleibt der Lohn ein zugkräftiges Argument. Damit allerdings Löhne gezahlt werden können, die mit vergleichbaren Branchen konkurrenzfähig sind, müssen die Betriebe ihre Arbeiten besser verrechnen können. «Auf das Thema Verrechnungslohn möchten wir im kommenden Jahr schwerpunktmässig sensibilisieren», sagt Markus Aegerter. Studien in Deutschland hätten gezeigt, dass dort in vielen Autohäusern diverse Leistungen gratis erbracht würden. «Das macht schnell einmal mehrere 1000 Euro pro Kunde aus», so Aegerter. «Und das wird in der Schweiz kaum anders sein.» Er sieht im Besonderen bei der Verrechnung von zeitintensiven Beratungen wie bei Elektroautos oder bei den immer komplexer werdenden Assistenzsystemen Potenzial.
Am «Tag der Schweizer Garagen» 2024 will Markus Aegerter auch in die Zukunft blicken. «Der Einbruch der Neuwagenverkäufe, insbesondere bei E-Fahrzeugen, sowie die Unsicherheit bezüglich der Einführung der Agentursysteme stehen weit oben auf dem Sorgenbarometer, und wir wollen als Verband hier mit Rat und Tat unsere Mitglieder unterstützen », so Aegerter. Dabei geht es auch um die zukünftigen Einnahmen aus Aftersales und Aftermarket. Es ist absehbar, dass die Mobilitätswende in diesem Bereich zu Ertragslücken führen kann. Wie diese kompensiert werden können und wo neue Ertragspotenziale liegen, diskutieren mit Aegerter Mathias Gabler, Managing Director Amag Retail, und Marcel Guerry, CEO von Emil Frey Schweiz. «Die Teilnehmenden sollen möglichst viele Ideen und Ansätze zu Weiterverfolgung und Umsetzung im Tagesgeschäft mitnehmen können», hofft Aegerter.
«Wir werden im kommenden Jahr unter anderem neue Kooperationen vorstellen, dank derer die AGVS-Mitglieder von attraktiven Konditionen profitieren können», gibt Aegerter einen Ausblick auf das kommende Jahr. Dies verdeutlicht, wie sehr sich der Verband in den letzten Jahren entwickelt hat. «Auf dem Papier sind wir zwar noch immer eine Non-Profit-Organisation; im Tagesgeschäft funktionieren wir aber schon seit längerem wie ein normaler, gewinnorientierter Betrieb und sind damit auch mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert wie die Garagisten», erklärt Aegerter. Dazu gehörten Digitalisierung von Prozessen oder eben der Arbeitskräftemangel. In der SMD ergibt dieser Begriff für die letzten zwölf Monate übrigens 4263 Treffer.
Weitere Infos: agvs-upsa.ch/tagung2024
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