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Rowan Atkinson über E-Mobilität

Mr. Bean zieht Elektroautos den Stecker

11. August 2023 agvs-upsa.ch – Rowan Atkinson ist vor allem bekannt als Mister Bean. Doch der britische Schauspieler hat einen Universitätsabschluss in Elektrotechnik und schrieb jüngst in einem viel beachteten Artikel zum Thema Elektroauto: «Ich fühle mich zunehmend betrogen.»



srh. Rowan Atkinson alias Mr. Bean ist ein grosser Autofan und besass beispielsweise einen McLaren F1. Anfang Juni publizierte der britische «Guardian» einen Artikel des Schauspielers und Autors mit dem Titel «Ich liebe Elektrofahrzeuge – und war einer der ersten, die sie gekauft haben. Aber ich fühle mich zunehmend betrogen.» Die «Weltwoche» übernahm den Beitrag am 15. Juni 2023 und titelte: «Vergessen Sie Elektroautos!» 

Atkinson schreibt darüber, wie er vor 18 Jahren sein erstes Hybridauto und vor neun Jahren sein erstes reines Elektroauto kaufte. «Ich habe die Zeit mit beiden sehr genossen. Elektrofahrzeuge sind vielleicht etwas seelenlos, aber sie sind wunderbare Mechanismen: schnell, leise und bis vor kurzem sehr billig im Unterhalt.» Und er kommt früh in seinem Text zum Schluss: «Wenn man den Fakten auf den Grund geht, scheint das elektrische Fahren nicht ganz das ökologische Allheilmittel zu sein, als das es angepriesen wird.»

Aus Atkinsons Sicht liegt ein Problem bei den Lithium-Ionen-Batterien: «Sie sind absurd schwer, ihre Herstellung erfordert enorme Energiemengen, und ihre Lebensdauer wird auf höchstens zehn Jahre geschätzt.» Ausserdem zitiert er Zahlen, gemäss denen die Treibhausgasemissionen der Produktion eines Elektroautos um fast 70 Prozent höher sind als bei der Herstellung eines Benzinfahrzeugs. Hingegen sieht er Wasserstoff als «interessanten alternativen Kraftstoff», obwohl er anfügt, dass «die Entwicklung einer wirklich grünen Herstellungsmethode noch auf sich warten lässt».

Als «unverschämten verschwenderischen Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Welt» beschreibt Atkinson das heutige Verhältnis zum Automobil der Wegwerfgesellschaft. «Gegenwärtig behalten wir unsere Neuwagen im Durchschnitt nur drei Jahre, bevor wir sie weiterverkaufen», schreibt er. Dabei sei das dreijährige Fahrzeug eigentlich noch in einem guten Zustand. Aus seiner Sicht sei es umweltfreundlicher, Autos besser zu warten und zu pflegen und sie länger zu fahren.

Schliesslich fordert er die Weiterentwicklung von synthetischem Treibstoff: «Das Umweltproblem eines Benzinmotors ist das Benzin, nicht der Motor.» Zumal im Rennsport bereits solche Treibstoffe eingesetzt würden und auch die Formel 1 ab 2026 mit Synfuels unterwegs sei. «Wir sollten an allen Fronten voranschreiten: Bei den Batterien, Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen, um die Verschrottung älterer Autos zu vermeiden, die noch so viel zu bieten haben», so Atkinson. Und auch wenn er das Gefühl hat, «unsere Flitterwochen mit dem Elektroauto» gingen zu Ende, schliesst er seinen Artikel: «Der Elektroantrieb wird eines Tages einen echten, globalen Nutzen für die Umwelt haben, aber dieser Tag muss erst noch kommen.»
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