Sättigungseffekte sorgen für Rückgang der Neuimmatrikulationen

Schweizer Autogewerbe 2018

Sättigungseffekte sorgen für Rückgang der Neuimmatrikulationen

2. November 2017 agvs-upsa-ch – Die Nachfrage nach Automobilen ist in der Schweiz ungebrochen hoch. Für das gesamte Jahr 2017 prognostiziert BAK Economics 317‘000 Neuanmeldungen. Aufgrund von Sättigungs- und Vorzieheffekten im Schlussquartal 2017 ist für das Jahr 2018 mit einer Korrektur um 4,2 Prozent auf 304‘000 Neuimmatrikulationen zu rechnen. Für den Gebrauchtwagenmarkt erwartet BAK für 2018 eine Abnahme um 1,8 Prozent.

bak. Bis August 2017 sanken die Preise neu angemeldeter Personenwagen trotz historischem Tief im Durchschnitt nochmals um 2,2 Prozent. Die jüngste Abwertung des Frankens deutet jedoch auf steigende Preise oder zumindest auf den Wegfall von attraktiven Eurorabatten. Gemäss Einschätzung der Konjunkturforscher von BAK Economics können dadurch im laufenden Jahr noch einige vorgezogene Neukäufe motiviert werden; es wird mit 317‘000 Immatrikulationen ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet.



Sättigungseffekte bestimmen 2018 den Neuwagenmarkt

Das Potenzial an (vorgezogenen) Neukäufen dürfte jedoch allmählich erschöpft sein. Das hat zur Folge, dass nächstes Jahr ein spürbarer Gegeneffekt das Bild der Neuimmatrikulationen zeichnen wird. 2018 ist bei einem erwarteten Rückgang von 4,2 Prozent noch mit 304‘000 Neuanmeldungen zu rechnen.

Einerseits hatte der Markt bereits 2013 und 2014 mit rückläufigen Neuwagenkäufen auf erste Sättigungstendenzen reagiert. Diese Entwicklung wurde durch die Mindestkursaufhebung 2015 aber schlagartig gewendet. Es ist davon auszugehen, dass sich solche Sättigungseffekte im nächsten Jahr wieder festigen. Für 2018 rechnet BAK zudem mit einer deutlichen Abwertung des Frankens zu einem Wechselkurs von 1,18 EUR/CHF hin.

Da nach der Mindestkursaufhebung die Wechselkursvorteile fast gänzlich an die hiesigen Konsumenten weitergegeben wurden, ist nach Einschätzung von BAK beim vorherrschenden Margendruck im Neuwagengeschäft nicht viel Spielraum übrig. Dies deutet für 2018 auf wieder steigende Preise.



Historisch hohes Niveau

Nichtsdestotrotz bleiben die Immatrikulationen in der erwarteten Baisse-Phase 2018 auf einem historisch hohen Niveau. Das von BAK im nächsten Jahr erwartete anziehende Wirtschaftswachstum dürfte sich stützend auf die Automobilbranche auswirken. Mittelfristig ist ein höheres Durchschnittsniveau an Immatrikulationen der zukünftig höheren Bevölkerungsdynamik zu verdanken.
Für den Gebrauchtwagenmarkt prognostiziert BAK für 2018 ein Minus von 1,8 Prozent (855‘000 Handänderungen). Die angebotsseitige Dynamik durch Occasionsfahrzeuge, welche durch die in den letzten Jahren getätigten Ersatzkäufe von Neuwagen auf den Markt geströmt sind, dürfte allmählich abebben. Mittelfristig profitiert der Gebrauchtwagenmarkt aber von der erwarteten Teuerung im Neuwagensegment.
 
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